Sonntag, 10. September 2006

Westl. Zinne / Demuth Kante(6-/A0)

Mit Manu übers Wochenende zu den 3 Zinnen gefahren. Da das sehr frühe aufstehen nicht gerade unsere Stärke ist waren wir die letzten beim Einstieg zum große Zinne Normalweg. Konnten uns dann gemütlich an den Dolomitenfels gewöhnen. Da wir fast alles wieder abkletterten konnten wir beim Abstieg einige Seilschaften einholen und so waren wir nicht die letzten beim Bier. Am Abend gings dann doch zeitig ins Bett um fit für den nächsten Tag zu sein. Bei Anbruch des Tages schultern wir unsere Rucksäcke und ab geht es auf die Nordseite der Zinnen. Vom oberen Parkplatz holt uns sehr schnell ein Kletterpärchen ein, wir sehen sie dann in der westl. Zinne Nordwand und Manu kann bewundern wie die schnelle Seilschaft in Turnpatschen am oberen Ringband leichtfüßig vorbeispaziert (Hut ab vor der Geschwindigkeit). Der Einstieg kann nur über steile Sandrinnen erreicht werden, doch irgendwann stehen auch wir voll adjustiert unter der beeindruckenden Wand.

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Zuerst geht es relativ leicht hinauf, doch bei einer luftigen Querung beginnen meine Knie das erste mal zu zittern. Ein Bergführer holt mit 2! Gästen zu uns auf, da er die Route kennt lassen wir ihm gerne den Vortritt. Da uns jetzt leichteres Gelände erwartet lasse ich Manu die Möglichkeit den Vorstieg zu üben. Da leichtes Gelände aber auch keine Haken bedeutet findet sie keinen Stand und muss an einem mikro Köpfl und einem Friend ihren ersten alpinen Stand bauen. Der Friend ist wirklich perfekt platziert, dass Köpfl wirkt dafür eher nur „symbolisch“. Bald stehen wir unter dem Überhang. An diesen wackligen Haken soll ich mich hinauf ziehen? Naja wenigstens haben wir einen guten Stand. Auch Freikletterversuche gebe ich bald auf. Gott sei Dank der Haken hält und so komme ich mit einigen Schweißperlen auf der Stirn am nächsten Stand an. Die Bewertung dieser Stelle mit 5/A0 stammt wohl noch aus der Zeit vor dem siebten Grad. Als ein Sechser das höchste Kletterbare war. Nachdem Manu zu mir aufgeschlossen hat kommen erste Zweifel über den Weiterweg. 3m ober unserem Stand steckt ein Haken, das Gelände gerade weiter schaut dann aber echt nicht mehr nach 5 aus. Also nach rechts gequert, dort warten auch nur glatte Bäuche. Also klettere ich nochmal zurück zu Manu und schnorre eine Tschigg. Meine erste unter Tags seit Feber. So langsam kann Manu meine Nerven beruhigen, man kann sich mitten in so einer Riesenwand wirklich verloren fühlen. Also doch geradeaus. Irgendwo finde ich eine halb abgeplatzte Schuppe hinter die ich einen Keil stopfen kann. Wie auf Messers scheide schleiche ich über das relativ brüchige Gelände. Na wer sagts denn, war ja gar nicht so schwierig. Ich hänge gerade den Stand ein da kommt ein Kletterer schon fröhlich grüßend etwas weiter links von meiner Linie herauf. Da der Stand eh nichts tolles ist hängt er einen einzelnen Keil in einen Ritz und gibt schon das Kommando zum nachkommen. Manu ist inzwischen auch schon hier, wir lassen dieser schnellen Seilschaft aber gerne den Vortritt. Plötzlich hören wir von unten in herrlichem Kärntner Dialekt: Robert tua amol zu. Der Kletterer belastet den Keil voll (ich sehe schon die ganze Seilschaft abstürzen) doch er hält bombenfest. Schon kommt eine durchtrainierte Dame heraufgestiegen. Ich denke mir, die kenne ich doch, ich soll aber erst später herausfinden, dass es Dagmar Wabnig ist. Ihre Homepage http://www.wabnig.net/ kenne ich allerdings schon lange. Nun da wir wieder wen vor uns haben steigt auch die Motivation wieder sprunghaft an und wir versuchen der Seilschaft halbwegs hinterher zu kommen. Dies ist allerdings nicht ganz leicht, da Robert einen sehr kompromisslosen Sicherungsstil einhält: Das 60m Seil wird ohne Zwischensicherungen voll ausgegangen bis es spannt, dann schwindelt Robert irgendwo einen Friend in Ritzen die ich nie gesehen hätte hinein und schon kann Dagmar nachkommen. Na ja irgendwie hat er ja recht, den Haken kann man eh nicht richtig trauen und beim eigenen Zeug hat man einfach mehr Gefühl ob es hält. Die letzten 3 Seillängen bieten jetzt noch herrliche Kantenkletterei, bei der es zwar links und rechts ordentlich hinuntergeht es aber trotzdem nie extrem ausgesetzt ist. Am Gipfel treffen wir Robert und Dagmar wieder und genießen endlich die wärmende Sonne.

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Da es allerdings nicht mehr lang hell bleibt brechen auch wir bald auf. Der Abstieg ist gut gekennzeichnet doch verlangt er sicheres seilfreies gehen in 2er Gelände. Bei einem Abseiler sehe ich, dass die Seillängen gerade so bis zum Ringband reichen. Ich habe aber vergessen, dass wir ein 50m und ein 60m Seil (das zweite 60m Seil musste ich wegen Fehllieferung zurückschicken) haben. Cirka 1.5m vor dem Band flutscht mir das Seil aus der Hand, mir bleibt das Herz stehen. Gott sei dank bin ich so knapp über dem Band, dass ich stehen bleiben kann. Angstvoll blicke ich in den gähnenden Abgrund, nicht auszudenken, wenn ich gestolpert wäre. Von nun an gibt’s für mich keine Ausrede wegen Steinschlags für keine Knoten im Seilende mehr. Das letzte Stück müssen wir über eine steile Schotterrinne hinunter. Hier treffen wir auch Robert und Dagmar wieder. Dagmar verrät uns, dass sie Schotter am meisten hasst. Ich bin hier in meinem Element und so rutsche ich halb fiegelnd hinab. Kurz vor der Dunkelheit kommen wir bei unserem Auto an. Da Manu morgen ihren ersten Arbeitstag hat müssen wir noch heute heimreisen.

Danke an Manu, dass sie mich auch in so schwierigen Touren begleitet und sie eine enorme psychische Ruhe verbreitet.

Samstag, 12. August 2006

Bolivien mit Adventuregroup 8.7.2006-12.8.2006

Wir 20 Mitglieder der Highlive Adventuregroup treffen uns, schon aufgeregt was die nächste Zeit so bringen wird, am Flughafen Innsbruck. Nachdem das ganze Gepäck endlich verladen ist begeben wir uns auch schon in die Abflughalle. Zuerst noch mit einer Propellermaschine und Stewardessen mit Tiroler Dialekt nach Frankfurt. Hier beginnen die ersten Sprachschwierigkeiten und das Bier schmeckt auch anders ;-). Lange dauert die Verladung aller Passagiere für den Transatlantikflug, doch irgendwann ist auch das geschafft und wir kuscheln uns in unsere Sitze um den Flug mit möglichst viel Schlaf zu überstehen.

In Sao Paulo begrüßt uns: Ein wunderschöner Sonnenaufgang auf der südlichen Halbkugel.

Von Bolivien 2006

Über Santa Cruz und Cochabamba erreichen wir nach über 30 Stunden Flugzeit endlich La Paz. Obwohl wir vorgewarnt sind, schnappen doch alle auf dem kurzen Stück vom Flugzeug zur Ankunftshalle nach Sauerstoff. Der Flugplatz "El Alto" liegt auf über 4000m. Nach zähen Verhandlungen Burghards mit dem Bolivianischen Zoll über unsere Essensvorräte werden wir von Hugo schon mit mehreren Toyota Land Cruisern empfangen. Durch ein wunderschönes Lichtermeer geht es hinunter nach La Paz in unser Hotel, das "Camino Real". Im Hotel nehmen sogar die sportlichsten Personen unter uns heute vorerst den Lift.

Am nächsten Tag steht zur Höhenanpassung erstmal eine Stadtrundfahrt mit Blick auf den Illimani an.

Von Bolivien 2006

Am Abend wurde noch gut diniert und am zweiten Tag sollte dann unsere Reise in den Süden Boliviens beginnen. Zuerst muss Hugo allerdings die gesamten Reisekosten in Empfang nehmen. Bei soviel "dollares" wird auch er nervös und gemeinsam versuchen wir das Geld zu zählen.

Von Bolivien 2006

Nachdem Hugo mit dem Geld verschwunden ist, machen wir uns schließlich doch ein wenig Sorgen, wir vertrauen aber auf Burghards Menschenkenntnis, der meint, ein guter Freund wie Hugo würde ihn nie im Stich lassen. Und tatsächlich werden wir von Hugos Fahrern bald durch La Paz zum Busbahnhof kutschiert. Einer der Fahrer sollte auch unser späterer Bergführer Felix sein. Mit unserem großen Bergsteiger-Gepäck (Hugo hat uns überredet im Süden Boliviens einen Vulkan zu besteigen) ist das Einladen in den öffentlichen Bus nicht ganz leicht, doch die Menschen sind hier sehr hilfsbereit und offizielle Organe weisen uns sofort darauf hin, wenn ein Gepäckstück von uns nicht gut bewacht wird. Nach kurzer Busfahrt kommen wir nach Oruro. Hier steigen wir auf den Zug um und ab geht’s mitten durch den "Lago Poopo". Links und rechts von uns erstreckt sich der See und wir haben das Gefühl auf einem Boot zu sitzen. Nach einem beeindruckenden Sonnenuntergang landen wir in Uyuni.

Von Bolivien 2006

Wir wurden zwar schon vorgewarnt, trotzdem ist die Kälte in Uyuni beisend und wir verspeisen unser Abendmahl in einer Pizzeria eingehüllt in unsere dicken Daunenjacken. Auch im Hotel sind wir froh unsere Expeditionsschlafsäcke dabeizuhaben.

Am nächsten Morgen starten wir in einem Land Cruiser und einem geländegängigen Bus quer durch die "Salar de Uyuni", die Salzwüste, mit Colque Tours. Endlos zieht sich die weiße Wüste.

Von Bolivien 2006

Nach einem kurzen Stopp bei einem Hotel, das komplett aus Salz errichtet ist ...

Von Bolivien 2006

... und der "Isla Pescado", erreichen wir die Unterkunft auf der anderen Seite der "Salar de Uyuni".

Am nächsten Morgen starten wir in die Hochebene mit ihren verschiedenfarbigen Lagunas. Vorbei an noch aktiven Vulkanen ...

Von Bolivien 2006

... und bizarr geformten Lavablöcken geht es immer höher hinauf zu heißen Quellen. Dort gibt es endlich einmal wieder ein warmes Bad und das auf 4000m Höhe.

Von Bolivien 2006

Bereits am nächsten Tag können wir unser bergsteigerisches Ziel, den perfekt geformten Vulkan Lincancabur, erspähen.

Von Bolivien 2006

Sehr früh starten wir zu unserem Marsch mit über 1500hm und erwarten schon sehnsüchtig die ersten Sonnenstrahlen.

Von Bolivien 2006

Irgendwie will der Aufstieg über den groben Schotter kein Ende nehmen.

Von Bolivien 2006

Irgendwann ist der Kopfschmerz unerträglich stark, die Akklimatisationsphase war einfach noch sehr kurz, trotzdem schaffen wir es auf den Gipfel.

Von Bolivien 2006

Beim Abstieg haben wir kaum noch die Kraft das gewaltige Panorama zu genießen.

Von Bolivien 2006

Am gleichen Tag fahren wir noch über die Grenze nach Chile. Abends wird natürlich kräftig gefeiert (im Nachhinein erfahren wir, dass der Lincancabur laut neuesten Nasa-Vermessungen 6014m hoch sein dürfte). Beim Rückweg nach La Paz können wir noch kurz unsere Füße in Pazifikwasser eintauchen (für mich eine Premiere).

Nach einem kurzen Erholungsaufenthalt in La Paz, den wir mit Körper- und Ausrüstungspflege verbringen, starten wir los zu einem kurzen Zwischenstopp in Hugos Hütte dem "Refugio Huayna Potosi".

Von Bolivien 2006

Während die anderen einen Ausflug zum Gletscher starten, versuche ich mich mit Fahmi am Hüttenklettergarten. In 5000m Höhe ist sogar ein VIer echt anstrengend und wir schnaufen nach jedem Zug.

Von Bolivien 2006

Abends gibt’s noch einen zünftigen Hüttenabend. Über Nacht bekommt Papa große Probleme mit dem Schnaufen und so beschließen er und Hannes, dem es auch nicht so super geht und der sowieso einmal in den Dschungel wollte, nach La Paz hinunter zu fahren. Dort wird Papa in der Klinik sofort gut versorgt und die beiden verbringen, nachdem sie die „Death Road“ bezwungen haben, die nächsten paar Tage in Sorata.

Das restliche Team wird zuerst mit Geländefahrzeugen zum Ausgangspunkt fürs Basislager in der Condoriri Gruppe verfrachtet. Hier wird unser gesamtes Gepäck den Lamas und Eseln aufgeladen und so können wir selbst mit nur leichtem Gepäck zum Basislager an einem schön gelegenen See marschieren.

Von Bolivien 2006

Da das frühe Aufstehen nicht so ganz unsere Ding ist, brechen wir relativ spät zum "Alpamayo Chico" auf. Dafür können wir gleich auf die ganz warme Bekleidung verzichten. Unbarmherzig brennt die Sonne beim Aufstieg über den Gletscher auf uns herunter.

Von Bolivien 2006

Felix, unser Bergführer, geht mit der ersten Gruppe voraus, mit Respekt beobachten wir von einem Vorgipfel diese Gruppe beim Aufstieg über die Steilflanke.

Von Bolivien 2006

Da wir beschließen den Berg ohne Fixseile zu besteigen, trennen mich nur noch eine kurze Steilstufe vom Gipfel, mit leicht zittrigen Knien klicke ich den von Felix angebrachten Firnanker und sichere die restlichen Seilschaftsmitglieder herauf. Müde aber glücklich kommen wir alle auf den Gipfel an und genießen bei angenehmen Temperaturen die Wahnsinnsaussicht.

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Beim Abstieg muss die Steilstufe nochmals vorsichtig angegangen werden.

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Doch dann liegen die technischen Schwierigkeiten hinter uns.

Während wir am Berg schwitzen genießen Papa und Hannes das leben in Sorata!

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Am nächsten Tag startet eine kleinere Gruppe sehr zeitig zum "Cerro Condoriri". Der Aufstieg über steile Schotterrinnen ist sehr mühsam. Leider bekomme ich am Gletscher akute Höhenprobleme und so ist mir dieser traumhafte Grat leider nicht gegönnt:

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Der Rest der Truppe hat etwas ausgeschlafen und dann den perfekten Aussichtsberg "Cerro Austriaco" (bei diesem Namen ist eine Besteigung für uns fast Pflicht) bestiegen.

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Zurück in La Paz werden unsere Gipfelerfolge natürlich ordentlich gefeiert und auch meine Mama kann endlich wieder lachen, da sie weiß, dass Papa nichts Gröberes fehlt!

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Am nächsten Tag verlassen wir Fahmi, der von der Kälte erstmal genug hat und in Chile sich an zwischenmenschlicher Wärme erfreut ;-).

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Der Rest der Truppe bricht mit dem Bus in Richtung Sorata auf. Vorbei am Titicacasee geht es zuerst über eine gut ausgebaute Straße. Mit der Zeit wird die Landschaft immer schroffer und irgendwann windet sich die Straße steil nach unten zum kleinem Bergsteigerdorf. Da wir uns jetzt nur noch auf 2600m befinden, können wir endlich wieder einmal richtig durchschnaufen und uns an der grünen, tropischen Landschaft erfreuen. Doch schon am nächsten Tag geht es unserem Ziel dem "Ancohuma" (6425m) entgegen. Am heiligen See errichten wir ein erstes Zwischenlager und können noch eine unerforschte Siedlung aus der Präinkazeit begutachten. Am nächsten Tag führt uns unser Weg steil hinauf zum Eissee in den der Gletscher des Ancohuma hineinragt. Hier errichten wir unser Basislager.

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Da die Nacht sehr kalt war und Papa wieder seine Atemprobleme bekommt, steigen Manu, die einfach keine Lust auf eine weitere kalte Nacht auf Schnee hat und Papa ab nach Sorata. Da die wenigsten Träger festes Schuhwerk für den Gletscher besitzen, heißt es von nun an richtig schleppen um unser Hochlager zu errichten. Da der Gletscher in diesem Jahr extrem zerrissen ist, können wir das Hochlager nicht auf der geplanten Höhe von 5500m errichten. Auf 5200m finden wir einen kleinen spaltenfreien Platz und mit Mühe versuchen wir unsere Zelte gegen den starken Höhenwind abzuspannen.

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Inzwischen bereitet Tomitillia, unsere höhenerfahrene Köchin (wir erfahren später, dass sie selbst Touren Guide ist), ein für diese Höhe echt leckeres Abendessen, nur das Uncle Bens Reisgericht will einfach nicht mehr durch werden.

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Wir genießen noch die letzten Sonnenstrahlen am Fuße unseres morgigen Ziels.

Um 3:00 heißt es Tagwache. Die Schuhe sind kalt und steifgefroren, niemand will aus dem warmen Schlafsack kriechen, hilft aber nichts. In stockfinsterer Nacht, nur durch den Schein unserer Stirnlampen erhellt, findet Felix einen Weg durch das Spaltengewirr. Da wir viele Spalten umgehen müssen, wir uns im Zickzack durch das Labyrinth bewegen und gewinnen nur langsam an Höhe. Die Berggipfel um uns sind schon in gleisendes Sonnenlicht getaucht doch wir frieren im Schatten bei einem eisigen Wind. Kurz bevor uns die Sonne erreicht, begegnet uns ein deutscher Bergsteiger, der mit seinem einheimischen Bergführer aufgrund des starken Höhenwindes unter dem Grat umgedreht ist.

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Felix ist mit seiner Gruppe ein Stück voraus um den Weg auf den Grat zu suchen. Leider haben sie einen Verhauer und müssen wieder ein Stück zurück. Felix findet dann eine gute Linie durch die doch recht steile Flanke. Er legt sein Seil als Fixseil für den oberen Teil aus und so muss ich mit unserem Seil nur noch die halbe Flanke versichern. Die letzten Meter zum Grat sind sehr anstrengende Eiskletterei. Da alle ziemlich müde sind, der Grat sehr lawinengefährlich zu sein scheint und wir keine Zeit haben den Grat ordentlich zu versichern, beschließen wir uns mit der erreichten Höhe zufrieden zu geben.

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Felix und ich bauen noch schnell die Fixseile ab.

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Beim Hochlager angekommen bin ich dann so richtig fertig.

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Da wir allerdings mit den Trägern für morgen früh den Rücktransport vom Basislager nach Sorata ausgemacht haben, müssen wir noch das Material vom Hochlager ins Basislager schleppen.

Todmüde falle ich im Basislager in meinen Schlafsack. Doch schon am nächsten Morgen heißt es auf und 2000hm Abstieg nach Sorata. Allerdings können wir diesmal wieder einen guten Teil unseres Gepäcks den Trägern übergeben. Jetzt bin ich echt total froh darüber.

In Sorata begrüßen uns schon Manu und der Rest der Truppe mit Whiskey. Manu hat die Zeit sichtlich genossen und ist schon wieder richtig erholt.

Von Bolivien 2006

Am Abend gab's dann, trotz nicht erreichtem Gipfel, noch eine riesen Grillpartie mit den Trägern, unseren Köchinnen und Felix. An dem Abend ging keiner von uns nüchtern ins Bett.

Von Bolivien 2006

Auf dem Rückweg nach La Paz durfte ein obligatorischer Stopp am Titicacasee natürlich nicht fehlen.

Von Bolivien 2006

Schließlich kamen wir schon wieder gut erholt und sicher in La Paz an.

Die meisten von uns 20 reisten dann sehr überstürzt ab, da unsere Fluglinie Varig große finanzielle Probleme hatte und einige Flüge streichen musste. Manu und ich blieben noch in Bolivien und auch Fahmi sollte dann von Chile zu uns kommen.

Von Bolivien 2006

Zuerst mussten Manu und ich uns in La Paz ein anderes Hotel suchen, da das Camino Real ohne Gruppenermäßigung einfach zu teuer war. Wir konnten aber unsere Pässe und Flugtickets dort zurücklassen. Da wir den Titicacasee noch nicht ausgiebig besucht hatten, machten wir uns zuerst auf nach Copacabana um einen in unserem Reiseführer beschriebenen Trail in Richtung Sonneninsel zu gehen. Irgendwann organisierten wir uns die Überfahrt und suchten uns auf der Insel ein nettes Hostal. Ein Junge hatte uns angeboten Pferde für einen Inseltrip zu organisieren. Leider waren alle Pferde des Ortes schon irgendwo verbucht und so machten wir uns auf Schusters Rappen wieder auf den Weg die Insel zu erkunden. Die Landschaft war wirklich schön und so genossen wir den Tag mit gemütlichen herumstrawanzen. Zurück in La Paz war Manu für weitere Bergabenteuer nicht mehr zu bewegen und so machten wir uns auf das andere Bolivien, den Dschungel, zu erforschen. Über eine wirklich abenteuerliche Straße ging's hinunter ins Benitiefland nach Rurrenabaque.

Dort buchten wir ganz Tourilike eine 3-tägige Dschungeltour mit Krokodilen, Anacondas und allem was dazugehört. Die Tour war wirklich extrem interessant und so wurde von uns die Idee geboren von Rurre über den Rio Beni und dem Amazonas mit dem Kajak zum Meer zu reisen. Wieder in Österreich haben wir dann sogar ein tolles Buch mit der Beschreibung genau jener Reise gefunden: Unterwegs zum Amazonas.

Zurück in La Paz saß plötzlich Fahmi genau im gleichen Hotel, das wir ausgesucht hatten beim Frühstück. Da Varig immer noch Probleme hatte, wendeten wir unsere letzte Zeit in Bolivien für's Checken der Rückflüge auf. Leider konnte Manu nur einen Tag später fliegen und so musste sie alleine die lange Heimreise antreten.