Sonntag, 30. Mai 2004

Zebru (3735m)

Mit Klaus Samstag früh nach Sulden und zur Hintergrathütte aufgestiegen. Der Winteraum ist relativ gut gefüllt, viele Seilschaften wollen über den Hintergrat dem Ortler aufs Haupt steigen, doch ein paar wollen auch wie wir zur Zebru Nordwand. Da wir noch genügend Zeit haben erkunden wir unseren morgigen Weg zum Einstieg den wir noch im Dunkeln zurücklegen müssen. Viel zu früh reißt mich der Wecker aus dem Schlaf, hilft nicht raus aus den Federn. Klaus ist so früh am morgen wie immer natürlich bestens gelaunt (mir ist das ein Rätsel) und so trotten wir bald los. Am Einstieg schnell das Material sortiert und schon beginnt das Höherstapfen im perfektem Trittfirn. Das Gelände ist nur kurz am Anfang etwas steiler und nach oben hin etwas flacher, allerdings wird auch die Orientierung welche Schneerinne am weitesten hinaufführt immer schwieriger. Da die Verhältnisse in der Wand heute perfekt für eine Abfahrt wären ärgere ich mich kurz, dass ich kein Snowboard mithabe. Am Austieg können wir erkennen, dass noch keine Spur durch den tiefen Pulverschnee zum Gipfel führt. Da wir schon vom sehr komplizierten Abstieg gehört haben beschliessen wir heute den Gipfel auszulassen und direkt zum Abstieg überzugehen. Zuerst geht es über einen wirklich netten Grat ganz gut weiter, doch ab der Biwakschachtel können wir schon den steilen Schlusshang sehen. "Was da sollen wir heute noch bei diesem aufgewichten Schnee hinunter?" fragen wir uns. Da keiner Lust auf eine weitere Nacht entfernt von unserem warmen Bett hat hält sich die Diskussion allerdings in grenzen. Halb rutschend finden wir relativ zügig einen Weg durchs Rinnenlabyrinth und sind froh nicht mit einer Nassschneelawine die Wand abgefahren zu sein. Auf den letzten Metern zum Auto drückt der Rucksack dann doch ganz schön, doch das fahren übernimmt Klaus und so schaffe ich das auch noch.

Unsere Route:

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